Manches Bild sagt mehr als tausend Worte

Manches Bild sagt mehr als tausend Worte (Bild: Fenster, Quelle: pixabay.com)

Nicht nur für Anhänger der Charttechnik gilt:

ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Daher hatte ich die Idee, dass es statt einem langen Text heute mal einen Artikel voll interessanter Bilder und Video-Links geben sollte.

 

Eben so Dinge, über die ich in den vergangenen Tagen gestolpert bin und die ich interessant fand. Viel Spaß beim Anschauen!
 


2018 wird super, sagt die Deutsche Bank

 

Der Dezember steht vor der Tür und es beginnt die Zeit der Prognosen. Mr. Market alias Michael Schulte hat sich dazu ja bereits hier geäußert. Was mich nachdenklich macht, ist das folgende Chart der Deutschen Bank. Es trägt den Titel "Die Weltwirtschaft war noch nie in besserem Zustand." Auch 2004 bis 2007 entwickelte sich daraus der perfekte Sturm.

Die Weltwirtschaft war nie in besserer Verfassung, Quelle: Deutsche Bank

Die Finanzkrise satirisch auf den Punkt gebracht

 

Was dann passierte - 2008/09 - ist Geschichte und doch prägt es viele Investoren bis heute. Es läßt uns hoffentlich alle vorsichtiger sein. Ob das Misstrauen gegenüber der Politik der Notenbanken und Regierungen berechtigt ist oder nicht, war hier ja schon desöfteren Thema. Niemand aber brachte die Finanzkrise so schön auf den Punkt wie Chin Meyer:

 


Lernkurven-Zickzack

 

Apropos aus der Vergangenheit lernen. Wie lange kennen Sie schon ETFs? Ich habe bereits 2007 in dieses Produkt investiert, glücklicherweise zu Zeiten der Finanzkrise nicht nur LONG, sondern auch SHORT. War das Market Timing, Erfahrung oder gesunder Menschenverstand?

Ich weiß es nicht, aber die Ergebnisse sprachen für sich. ETFs und diese Krise waren ein Teil meiner Lernkurve seit 1995. Jeder langfristige Investor hofft, dass er sich nicht selbst überschätzt, Fehler vermeidet und über die Zeit dazugelernt hat. Bestens auf den Punkt gebracht hat das kürzlich Nick Maggiulli von ofdollarsanddata.com:

 

Der Dunning-Kruger Effekt für Investoren, Quelle: OfDollarsandData.com

Step by Step

 

Da ist er wieder, Warren Buffett, der größte Value-Investor aller Zeiten. Er muss halt auch für dieses Chart herhalten, weil ihn soviele Anleger kennen. Aber streichen Sie einfach den Namen aus dem Chart und ersetzen ihn mit Ihrem eigenen. Wo ist man selbst auf dieser Kurve angesiedelt? Was weiß man und vor allem weiß man, was man nicht weiß?

 

Wer die Weisheit sucht, ist ein weiser Mann;

wer glaubt, sie gefunden zu haben, ist ein Narr.

Seneca

 

 

Ich bin der Meinung, dass der komplett agnostische Ansatz: ETFs kaufen und liegen lassen, der falsche ist. Ich vertraue auf die Kraft der kleinen Schritte, über lange Zeit, in die richtige Richtung. Das folgende Chart von Carl Richards macht doch Mut: Es fühlt sich anfangs winzig an, war aber am Ende eine massive Verbesserung!

 

Incremental Change, Quelle: Carl Richards via basonasset.com

Erfahrungshorizont und Ausblick

 

Das bisherige Jahr 2017 ist sehr gut verlaufen und viele Investoren, mich eingeschlossen, haben seit 2009 von einer beispiellosen Rallye profitiert. Daher am Schluss dieses Artikels ein Chart, um wieder auf den Boden der Tatsachen herunterzufinden. Schauen Sie sich an, wie es amerikanischen und japanischen Investoren ging, die 1920, 1950 oder 1970 geboren wurden.

 

Der sehr lesenswerte Artikel von Morgan Housel (hier) zieht eine wichtige Schlussfolgerung daraus: Was wir heute über das Investieren an der Börse denken, ist stark abhängig davon, was wir in der Vergangenheit und vor allem in unserer Jugend erlebt und gehört haben. Das nennt man Erfahrungshorizont. Wir sollten niemals davon ausgehen, dass dieser gleich ist für die vielen verschiedenen Generationen von Anlegern, die sich am Markt bewegen!

 

What stocks did in your teens and twens, Quelle: Morgan Housel

 

Aber das ist es ja auch, was das Thema so spannend und herausfordernd macht.

 

Gutes Gelingen wünscht

Covacoro

 

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Prof (Sonntag, 26 November 2017 13:08)

    Habe mich köstlich amüsiert beim Chin Meyer.

    Interessant ist der letzte Chart: What did Stocks in your Teens and 20s.
    Was passiert mit dem Japaner, der 1961 geboren wurde: Allein zwischen 1984 und 1990 hat sich der Nikkei vervierfacht. Aber seitdem ging es mehrheitlich abwärts und er steht immer noch 50% unter 1990. Und das bei Nullzins. Der Japaner ist einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen ...