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Covacoros Bücherpaket Mai 2018: Börsenfern

 

Im Mai, wenn die Natur erwacht, sollte man soviel Zeit wie möglich im Freien verbringen. Immer dabei: ein Buch und etwas zu trinken.

 

Heute möchte ich drei Bücher vorstellen, die nur entfernt etwas mit Finanzen oder Börse zu tun haben. Denke nach und werde reich von Napoleon Hill habe ich ja hier ausführlicher besprochen. Ein Leser des Blogs wies mich dann auf die Recherchen von Matt Nowak hin. 

 

In seinem Artikel The Untold Story of Napoleon Hill wird der Mythos um den Autor vollständig entzaubert: Er war ein Scharlatan! Für die meisten seiner Behauptungen, wie zum Beispiel das Treffen mit Andrew Carnegie als Anstoss für das Buch gibt es keine Belege.

 

So ist vermutlich auch das Buch Der geheime Weg zu Freiheit und Erfolg vollständig der Fantasie des Autors entsprungen. Laut Klapptentext war das Werk 80 Jahre lang verschollen und wurde erst 2018 in überarbeiteter und kommentierter Form durch die Napoleon Hill Stiftung veröffentlicht. Nun ist es also auch in Deutsch erhältlich.

 

Definitiv auf realen Ereignissen beruht das Buch In eisigen Höhen von Jon Krakauer. Er war Augenzeuge, wie zwölf Menschen beim Versuch einer Mount-Everest Besteigung ums Leben kamen. Ein spannendes und tief berührendes Buch.

 


Denke NACH UND WERDE REICH

Auf gut 300 Seiten präsentiert Napolen Hill in Denke nach und werde reich* eine Anleitung zum persönlichen Erfolg in 13 Schritten. Möglicherweise ist sein Werk sogar Anfang und Inspiration einer ganzen Reihe von ähnlichen Selbsthilfe-Ratgebern gewesen.

 

Wie wir heute wissen, beruht das Buch vermutlich nicht auf realen Interviews mit erfolgreichen Zeitgenossen, wie der Autor vorgab. Das war reines Marketing. Sondern alle Ideen und Ratschläge entstammen direkt aus Hills Feder.

 

Insofern ist es eigentlich um so erstaunlicher, dass das Buch trotzdem ein Erfolg wurde und immer noch zahlreiche Neuauflagen erhält. Offensichtlich hat der Autor bei seinen Lesern eine bestimmte Saite zum Klingen gebracht und sie angesprochen.

 

Besonders wichtige Ideen des Buches sind aus meiner Sicht:

  • Um Erfolg zu haben, benötigen wir ein klares Ziel, den brennenden Wunsch, dieses Ziel zu erreichen und einen detaillierten Plan.
  • Ein zwischenzeitlicher Misserfolg sollte uns nicht von unseren Zielen abbringen und er enthält oft auch eine Gelegenheit und Chance.
  • Positive Emotionen und Gedanken haben Einfluss auf unser Unterbewusstsein und die Interaktion mit anderen Menschen. Sie können Erfolg erst ermöglichen und stimulieren.
  • „Master Mind Prinzip“: Es ist förderlich, sich regelmäßig mit Gleichgesinnten zusammenzufinden und die Weisheit der Gruppe zu nutzen.

Ob positives Denken und die 13 Schritte von Napoleon Hill tatsächlich zum Erfolg führen, kann jeder nur für sich selber herausfinden. Das günstige Taschenbuch und etwas Zeit und Durchhaltevermögen könnten dazu ein Anfang sein.

 


DER GEHEIME WEG zu FREIHEIT UND ERFOLG

Das zweite Buch von Napolen Hill wurde erst vor kurzem ins Deutsche übersetzt.

 

Der Geheime Weg zu Freiheit und Erfolg* wurde bereits 1938 verfasst und kommt kommentiert und überarbeitet von Sharon Lechner 80 Jahre später ins Buchregal. Sie ist Co-Autorin des Bestsellers Rich Dad Poor Dad* von Robert Kiyosaki.

 

Das Buch habe ich unmittelbar nach dem obigen Bestseller gelesen und Hills "Interview mit dem Teufel" hat mich in Summe nicht überzeugt. Zwar macht das Stilmittel Frage & Antwort Sinn, aber die Umsetzung ist doch etwas langatmig und oft werden die Aussagen wiederholt und bekräftigt, die man aus dem ersten Buch bereits kannte.

 

Dabei muss man gar nicht esoterisch an die Dinge herangehen und kann den Teufel ganz praktisch als inneren Schweinehund verstehen, der einem davon abhält, zielgerichtet und diszipliniert zu arbeiten. Ob real oder imaginär: Interessant ist vielleicht das Kapitel, wo sich der Autor mit dem "Treiben lassen" beschäftigt, also der menschlichen Eigenschaft, den Weg des geringsten Widerstandes zu wählen, sich treiben zu lassen und lieber zu "chillen".

 

Insgesamt würde ich trotzdem dem ersten Buch den Vorzug geben, wenn man sich einmal mit den Ideen Hills beschäftigen will.

 


IN EISIGEN HÖHEN

Das letzte Buch meines Mai-Pakets wurde von Jon Krakauer geschrieben und trägt den Titel In eisigen Höhen*. Es beruht auf einer Mount-Everest-Expedition im Jahre 1996, bei der 12 Menschen ihr Leben verlieren und wurde 1997 verfilmt.

 

Jon Krakauer nahm als Journalist des Magazins "Outside" teil und sein Schreibstil ist kurz, prägnant und gut lesbar. Minutiös schildert er den dramatischen Verlauf der Expedition und äußert sich kritisch über die Auswüchse des modernen, kommerziellen Alpinismus.

 

Doch das Buch ist nicht hauptsächlich Anklage oder Schuldzuweisung. Krakauer weiß um die Risiken, die Faszination und die Mechanismen des Bergsteigens.

 

Er versucht daher mit dieser Reportage das Geschehene zu verarbeiten und das Positive herauszukristallisieren.

Die Dinge zu benennen, die er über sich, über andere und über das Leben herausgefunden hat. Darum ist das Buch nicht einfach spannend und zum Weglegen, sondern hallt noch lange nach. Eine klare Leseempfehlung!

 

 

(c) 2018 Covacoro


Früher erschienene Buch-Rezensionen auf Covacoro.de finden Sie hier:  Link

 

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